Frauen Verbandsliga: SG Iserlohn-Sümmern – HSG Hohenlimburg 26:25 (14:15). Besser kann ein Ligadebüt wohl kaum verlaufen.
Die Standing Ovations in der gut besuchten Nussberghalle hatte sich die Mannschaft nach einem harten Fight mehr als verdient. Etwas ungläubig schauten die Zuschauer auf das Ergebnis und auch die Gäste hatten mit dieser Niederlage beim Aufsteiger sicher nicht gerechnet.
Als krasser Außenseiter gingen wir in unser erstes Verbandsligaspiel gegen unseren Nachbarn aus Hohenlimburg. Zu Anfang war der Respekt vor der neuen Aufgabe und den stärkeren Gegnern schon etwas zu spüren. Hohenlimburg warf zwei frühe Tore und man musste schon etwas Sorge haben, ob wir das Tempo so überhaupt mitgehen könnten. Besonders die schnelle Mitte machte uns zunächst zu schaffen, wurden wir in der Rückwärtsbewegung oft überlaufen.
Nach knapp fünf Minuten schienen wir den Schalter dann aber umgelegt und den Respekt abgelegt zu haben. Wir glichen zunächst aus und die HSG hatte Mühe, unseren Lauf zu stoppen – 6:3 (9.). In dieser Phase funktionierten die Anspiele zu Vava am Kreis fast blind und auch Tabsi auf Rechtsaußen wurde oft freigespielt und verwandelte sicher. Auch wenn vorne noch nicht alles klappte, standen wir in der Defensive um so sicherer. Charlotte nahm Hohenlimburgs Spielmacherin komplett aus der Partie, während am Kreis Germaine und Tabsi kaum Durchbrüche zuließen und ihre Abwehr hervorragend koordinierten. Beim 8:4 (12.) war Hohenlimburg bereits gezwungen die erste Auszeit zu nehmen, die dann auch Früchte tragen sollte. Wir verloren nun etwas den Faden und die sich nun häufenden leichten Ballverluste in der Vorwärtsbewegung wurden eiskalt bestraft. Beim 12:12 (26.) schafften die Hagenerinnen seit langer Zeit wieder den Ausgleich und es war in dieser heiklen Phase besonders Christina im Tor zu verdanken, dass wir zur Halbzeit nicht höher zurücklagen.
Nach dem Wechsel erwischten die Gäste den besseren Start. Wieder beschlich einen das Gefühl, dass diese Partie jetzt den erwarteten Verlauf nehmen würde. Doch wir hielten dagegen und kämpften uns zurück. Dabei hatten wir immer wieder Rückschläge zu verkraften, als wir vorne frei den Ausgleich vergaben und stattdessen im Tempogegenstoß das 15:17 hinnehmen mussten. Doch jetzt zeigte auch Hohenlimburg Nerven: Unbedrängt landeten Pässe im Seitenaus und auch die sonst sicheren Würfe wurden neben das Tor gesetzt. Die Partie war eng und wurde noch umkämpfter als zuvor. Viele Zeitstrafen sorgten für eine Menge Platz auf dem Feld, den wir besser zu nutzen wussten. Tabsis 22:19, Charlottes Tempogegenstoß zum 23:19 und die folgende Parade von Nele hatte das Momentum auf unsere Seite gebracht. Hohenlimburg zog den letzten Joker und stellte seine Abwehr um. Das brachte uns in große Bedrängnis, da wir zunächst kaum Lösungen fanden und immer wieder den Ball verloren. Die Gäste kamen heran und glichen zum 24:24 (53.) und 25:25 (59.) aus.
Jetzt ging es nur noch über den Kampf. 53 Sekunden vor Schluss gingen wir durch Michelles tolle Einzelleistung wieder in Führung, doch Hohenlimburg hatte noch genug Zeit auf der Uhr. Wir warfen noch einmal unsere letzten Reserven in den Ring und konnten nach Neles toller Parade Sekunden vor Schluss endlich jubeln.
Trainer Benni war sichtlich stolz auf sein Team, das trotz der Ausfälle einen sensationellen Fight gezeigt hat: „Die harte Arbeit in der Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Wir haben verdient gewonnen, auch wenn wir uns zwischendurch schwer getan haben.“
Getreu dem Aufstiegsmotto der letzten Saison „Wir wissen auch nicht, wie wir hier gelandet sind“ lässt sich nach dieser starken Leistung aber vielleicht wenigstens die Frage nach dem „Warum“ beantworten.
SG: Christina, Nele; Michelle (2), Miri, Tabsi (4), Lotta (2), Charlotte (6), Tea, Kathi, Sarah, Sara, Vava (3), Germaine (9/4)
Verfasserin: Bianca Kinze