Frauen Verbandsliga: HSG Wetter/Grundschöttel – SG Iserlohn-Sümmern 31:33 (14:19)
Da sind sie – die Punkte 3 und 4. Auch im zweiten Saisonduell gegen ein Hagener Team behielten wir unsere weiße Weste und machten es wie schon am letzten Wochenende wieder sehr spannend. Nach ein paar Eingewöhnungsminuten waren wir schnell in der Partie und vor allem Charlotte erwischte einen tollen Start. Mit drei Treffern in Folge machte sie aus einem 2:2 eine 5:3-Führung (9.), war ein ständiger Unruheherd im Hagener Angriffsspiel und auch beim Tempogegenstoß kaum aufzuhalten.
Aus dem Spiel heraus hatten wir es vorne nicht so leicht, waren die Spielerinnen der HSG vor allem gegen unseren Rückraum körperlich deutlich überlegen. Auch in der Abwehr hatten wir Probleme – konnten insbesondere die Anspiele zum Kreis einfach viel zu selten verhindern. Umso wichtiger waren die vielen geblockten Bälle bei den Rückraumaktionen der HSG, die wir oft direkt für uns zu nutzen wussten. Daher hielten wir die Führung bis zum 5:9 (14.) und 7:11 (18.). Danach änderte Wetter sein Angriffsverhalten. Der Ball wurde nun wesentlich schneller durch die Angriffsreihe gespielt, was viel zu oft dazu führte, dass beide Außen völlig frei zum Wurf kamen. Mit unserer Defensivtaktik hatten wir nur 5 Spielerinnen hinten am Kreis stehen und die waren jetzt einfach zu langsam, um den Gegner noch entscheidend stören zu können. Folgerichtig verkürzten die Gastgeberinnen den Rückstand auf nur noch zwei Treffer und die Partie drohte zu kippen.
Glücklicherweise fand jetzt Germaine zurück zu ihrer Treffsicherheit und hatte mit drei Toren aus dem Rückraum entscheidenden Anteil daran, dass wir Hagens Aufholjagd nicht nur stoppten, sondern zum 12:17 (26.) sogar konterten.
Nach dem Wechsel war uns klar, dass Wetter jetzt alles versuchen würde. Der Überraschungseffekt, den wir als Aufsteiger am Anfang ausspielen konnten, war jetzt verflogen und auch auf unsere Taktik stellte sich die HSG mit fortlaufender Spieldauer immer besser ein. Germaines erster erfolgsloser Siebenmeter direkt nach Wiederanpfiff schien ein Weckruf für die HSG und ihr Publikum zu sein. Wir verloren schnell die Kontrolle und hatten besonders auf unserer rechten Abwehrseite immer wieder das Nachsehen. Beim 21:22 Anschlusstreffer (38.) hatte Benni schließlich genug gesehen und stellte die Defensive um.
Fortan agierten wir hinten wesentlich geschlossener und gingen vorne durch Miri und Vava erneut in Führung. Doch Wetter war nicht abzuschütteln und glich in der 51. Minute erneut aus (28:28). Jetzt kam Sarah auf Rechtsaußen – eine Position, auf der wir heute ohne Linkshänder deutliche Probleme hatten. Mit zwei sehenswerten Aufsetzern ins lange Eck machte sie die wohl entscheidenden Treffer in dieser Phase und wir lagen wieder mit 31:28 (56.) vorne. Hinten wuchs Nele, die Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, förmlich über sich hinaus, so dass auch zwei gehaltene Strafwürfe Germaines keine Auswirkungen mehr hatten und wir den Sieg ins Ziel retteten.
Ein großes Lob geht auch an Lotta, die mit ihren Tiefenläufen eine Menge Siebenmeter herausholte, da Wetters Abwehr fast immer zu spät war und nur noch ihren Wurfarm zu greifen bekam. Letztlich zwei verdiente Punkte, da wir trotz schwieriger Spielphasen nie aufgaben und immer wieder eine Antwort fanden. Als Aufsteiger mit zwei Siegen in die Verbandsliga zu starten, hatten wohl die wenigsten für möglich gehalten.
SG: Christina, Nele; Sara, Sarah (3), Michelle (2), Miri (3), Lara (1), Charlotte (5), Lotta (3), Germaine (13/7), Tea, Vava (3)
Verfasserin: Bianca Kinze